Ich zieh blank, um dir zu zeigen, wie ein Jahr finanziell aussehen kann am Beispiel meines 2024. Dieser Schritt ist ziemlich persönlich und fällt mir nicht leicht. Hoffentlich wird Dir damit den Einstieg in deine persönlichen Finanzen vereinfacht und du motiviert. Wenn ich das schaffe, dann auch du, wenn du aktiv wirst für deine Finanzen!

Zu Beginn des Jahres hatte ich mir zwei Ziele für 2024 gesteckt:

  1. 10.000€ sparen
  2. 60.000€ Einzahlungen im Depot insgesamt haben

Erfahre hier, ob ich diese Ziele erreicht habe.

Startposition Anfang 2024

Um das ganze Bild des Jahres zu zeigen, benötigen wir zuerst eine Übersicht über meine Startsituation im Januar 2024:

Wo liegt das Geld?Wie viel?
Kontostand5.000€
DepotwertBuy-In: 26.148€
Wertentwicklung: 3.271€
Notgroschen28.000€

Ein- und Ausgaben im Jahre 2024

Nun zu den Geldbewegungen im Jahre 2024. Angefangen mit dem Einnahmen, denn ohne rein kommendes Moos, nix los.

EinnahmequelleEinnahme
Gehalt vom Hauptjob37.930€
Ebay Verkäufe, u.ä. 9.014€
Geldgeschenk, Steuerrückzahlungen, sonstiges 2.170€
Summe49.114€

Deutlich vielfältiger sieht es bei meinen Ausgaben im Jahr 2024 aus. Hier eine Übersicht der größten Kategorien in meinem Haushaltsbuch.

AusgabekategorieAusgabenKommentar
Anteil Lebenskosten9.290€mein Anteil der gemeinsam anfallenden Kosten
Reisen1.845€inklusive des 315€ teuren Flugticket Faux-Pas
Luxus1.523€434€ davon waren ein neues Handy
Miete900€
Notwendiges448€
Versicherungen440€
Bücher260€
Handy Prepaid-Karte120€
Essen (nur ich)324€
Geschenke230€
Blog612€400€ durch einen Blogging-Kurs, was eine Verschwendung war
Andere Ausgaben689€
Summe16.681€

Auffällige hohe und niedrige Kategorien in 2024

Miete

Meine Mietkosten sind in diesem Jahr auffällig gering. Im März habe ich mein WG Zimmer verlassen, weshalb nur drei Monate Miete dieses Jahr angefallen sind.

Laufende Kosten Anteil

Mit meinem Partner habe ich ein gemeinsames Haushaltsbuch und Konto. In meinem eigenen Haushaltsbuch führe ich nur die Überweisungen auf das gemeinsame Konto auf, um die Ausgaben zu überblicken. Die Aufschlüsselung der selektierten Kategorie habe ich unserem gemeinsamen Haushaltsbuch entnommen.

  • Essen: 20,9%
  • Boot: 55,1%
  • Luxus: 6,3%
  • Auto: 3,4%
  • Notwendiges: 1,9%
  • gemeinsame Lebenskosten: 1,6%
  • Öffis: 1,5%
  • Anderes: 9,3%

Teures Hobby Segeln

Mein Leben spielt sich viel auf dem Wasser ab. An dem Klischee, dass Segeln teuer ist, ist definitiv einiges dran. Ständig ist etwas zu reparieren oder anzuschaffen, was mit dem Marineaufschlag von Faktor 3 zu rechnen ist. Und deshalb geht der Bärenanteil der gemeinsamen Kosten (55,1%) in Ausgaben betreffend unseres Bootes. Versicherungen, Reparaturen, Sicherheitsequipment, Hafengebühren, Diesel, u.v.m. Weil wir eine Eignergemeinschaft sind, teilen wir uns alle Kosten.

Verkäufe

Für diese Eignergemeinschaft hat mein Partner mir die Hälfte meines, nun unseres, Segelbootes abgekauft, was für die hohen Einnahmen in der Kategorie Verkäufen sorgte.

Meine Sparquote in 2024

Zusammenfassend habe ich im Jahre 2024 16.681€ ausgeben, 49.114€ eingenommen, womit ich übers Jahr 32.421€ gespart habe. Das macht eine Sparquote von 66%. (Für Kontext meine Sparquoten in 2023: 50,8% und 2022: 55,8%)

Diese 66% hauten mich fast vom Hocker. Dein erster Gedanke wird vermutlich sein: Das muss ja ein langweiliges Jahr gewesen sein. Aber der genaue Gegenteil ist der Fall. 2024 war mein bisher spannendste und besonderstes Jahr. Das es dazu nun auch mein sparsamstes war ist nur die Krönung obendrauf. Wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass es sich trotz Verzicht auf Ausgaben ein Leben ohne Verzicht auf Lebensqualität leben lässt.

Bei dem Jahresziel 10.000€ sparen habe ich offensichtlich sehr tief gestapelt. Das werde ich im neuen Jahr dann nochmal besser versuchen.

Depot Entwicklung in 2024

Nun zu ebenso überraschenden Zahlen des Jahres: Die Entwicklung meines Depot. Mein Notgroschen, welcher ehrlich gesagt sehr großzügig ausgelegt war und nicht nach den Faustregeln, hatte ich ja bereits Anfang des Jahres vollständig zurück gelegt. Alles Ersparte hatte ich also frei zu investieren.

60k ins Depot eingezahlt haben. Tief oder hoch gestapelt? Bei dem Startpunkt von 26.148€ bedeutet dies eine Einzahlung von 33.852€, knapp 2.8000€ im Monat, was eine extrem hohe Investitionssumme ist. Meine Investitionen habe ich mit einem Sparplan getätigt, welcher bis einschließlich Mai monatlich 5.000€ investiert, anschließend 2.000€ und im Dezember einmalig 3.000€. Diese hohen Beträge sind nur möglich gewesen durch mein noch nicht investiertes Erspartes aus den Vorjahren (8000€) sowie das frei geworden Kapital aus dem Bootsanteilverkauf (9000€). Mit der einmaligen Erhöhung, um auf eine runde Zahl zu kommen, habe ich im Jahre 2024 insgesamt trommelwirbel40.000€ investiert. Bei dieser Erkenntnis bin ich dann endgültig vom Stuhl gekippt. Gerade so konnte ich den letzten Knaller auf dem Bildschirm entdecken, der Wertzuwachs des Depot Betrug im Dezember 15.338€ was mit dem aktuellen Buy-In von 66.148,06€ zu einem Depotwert von 81.486€ zusammen kommt. Eine Summe, die mir noch so unglaublich surreal vorkommt. Im Jahre 2022 habe ich mit 25€ im Monat meinen ersten Sparplan ausgeführt. Es ist unglaublich wohin dieser erste kleine Schritt mich bis heute geleitet hat.

Zwischenstand zum Investment-Ziel 100.000€ mit 30

Mit dem aktuellen Stand bin ich sehr gut in meinem Zeitplan, um mit 30 Jahren die 100.000€ im Depot zu haben. Nur den Buy-in zählend muss ich bis zu meinem Geburtstag 995€ monatlich investieren. Na, wer hat nun errechnet wann ich 30 werde? Angesichts der monatlich getätigten Investitionssumme dieses Jahr, ein geringerer Betrag.
Mit meinem aktuellen Gehalt ist das bei den diesjährigen Ausgaben möglich, jedoch rechne ich fest damit das meine Ausgaben im nächsten Jahr wieder steigen. Wenn das der Fall ist und ich nicht mehr durch Rücklagen oder Abspecken meines Notgroschens die Differenz decken kann, werde ich mir gegebenenfalls ein weiteren Nebenverdienst zulegen, um die fehlende Summe monatlich zu verdienen. Trage dich in den Newsletter ein, um Ende 2025 in dem Jahresrückblick zu erfahren, ob und wenn ja wie ich es geschafft habe.

Für das Jahr 2024 werde ich vermutlich das erste Mal den gesamten Sparerfreibetrag ausschöpfen. Denn neben dem gewachsenen Depot hat dieses Jahr auch mein Notgroschen Kapitalerträge erwirtschaftet. Wie fragst du dich?

Notgroschen goes to work

Mein Notgroschen ist dieses Jahr umgezogen, weil der Leitzins angestiegen ist. Der Notgroschen sollte gut zugänglich sein für spontane Notfälle, weshalb ich ihn bei der Sparkasse auf einem Sparbuch liegen hatte. Doch nach vielen Jahren ist nun erstmalig der Leitzins erhöht worden. Diese Zinsen wollte ich mir nicht entgehen lassen und von der Sparkasse wollte ich auch schon lange wegwechseln. Mein Sparbuch hatte mit 0.25% pa keine Marktchancen gegen die derzeitigen Angebote von z.B. 4% bei Trade Republik. Mir war also schnell klar, dass mein Notgroschen nun auch zur Arbeit geben soll, da ich diese Zinsen mitnehmen wollte.
Dennoch konnte ich erst verzögert auf den Zug aufspringen. Mein Sparbuch bei der Sparkasse hatte ein monatliches Abgebelimit von 2000€! Damit geht auch das Argument der leichten Zugänglichkeit flöten. Ich bin froh, dass ich es so herausgefunden habe und nicht im Falle eines Notfalls wo ich auf den Notgroschen zurückgreifen wollte. Zu dem Abhebelimit gab es noch eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Ein einmaliges Umziehen alles Geldes war also nicht möglich, weshalb ich bei meinem Notgroschen von 20.000€ monatlich 66€ „verpasste“. Nachdem ich Kontakt zur Bank aufgenommen hatte für die Kündigung erfuhr ich, dass ich auch für 2.75€ die Kündigungsfrist aufheben konnte, was ich natürlich gerne in Kauf nahm. So hatte ich dann ab September mein gesamten Notgroschen bei Trade Republik liegen. Pünktlich zum ersten Absenken des Leitzins. Trotz fallender Zinsen konnte ich zumindest noch 202,39€ dieses Jahr mit meinem Notgroschen erwirtschaften. Und dank der Sparerpauschale, welche ich aufgesplittet habe für meinen Notgroschen und meine Aktien, werden mir für diese Kapitalerträge keine Steuern abgezogen. Es sind verhältnismäßig kleine Beträge, doch genau das macht so ein gutes Gefühl. Es ist Geld, welches ich bekomme nur dafür, dass ich einen Notgroschen habe. Fast ein wenig surreal.

Fazit und Ausblick

Rückblickend bin ich super glücklich über mein finanziellen aber auch persönlichen Wachstum im Jahr 2024. Meine Ziele habe ich weit übertroffen, was mich neu beflügelt für das kommende Jahr.

Das Thema Geld ist ein Tabu das ich versuchen zu brechen, um mehr interessierten Menschen einen Zugang zu dieser Freiheit zu verschaffen. Die eigenen Kontostände zu veröffentlichen ist mein bisher herausfordernder Schritt. Danke an die anderen FinanzbloggerInnen, welche diesen Schritt vor mir gegangen sind. Dadurch durfte ich am eigenen Geist erfahren, wie unglaublich inspirierende und aufschlussreich solche Transparenz ist und das es keinesfalls als Angeben verurteilt wird in der Community. Das allein gibt mir den Mut auf Veröffentlichen zu drücken.

Es hat richtig Spaß gemacht das vergangene Jahr so genau unter die Lupe zu nehmen. Dank meines Haushaltsbuches mit der Überblick-Seite habe ich all diese Daten auf einen Blick zur Verfügung. Aber erst für diesen Blogbeitrag habe ich die einzelnen Posten nochmal ganz genau studiert.

Ich ermutige dich hiermit, auch dein Jahr 2024 rückblickend zu analysieren. Was sind deine größten Überraschungen? Hast du deine Jahresziele erreicht? Egal an welchem Standpunkt deines finanziellen Werdegang du dich gerade befindest, dadurch das du dich aktiv mit dem Thema befasst (schließlich bist du bei diesem Post gelandet), bist du auf dem genau richtigen Weg. Beim Thema Geld ist Geduld und konstante kleine Schritte der Schlüssel zu deinem Erfolg.

Einen guten Rutsch in das neue Jahr 2025 wünsche ich Dir, deine Money Autorin Miri.

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