Kennst du das Phänomen, pleite zu sein? Geht dir am Monatsende manchmal das Geld aus? In der Woche vor der Gehaltszahlung drückst du an der Kasse die Daumen, dass die Zahlung durch geht? Oder überziehst du ab und zu dein Konto und nimmst die zusätzlichen Kosten in Kauf? Genau das ist der Lebensstil, den wir in unserer Gesellschaft für “normal” halten. Wo die Krux liegt und was die Ursachen für diesen Teufelskreis sind, erfährst du hier. Und natürlich gibt es auch einige konkrete Schritte, die du heute schon unternehmen kannst, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
Warum schadet pleite sein?
Wenn das Geld dauerhaft knapp ist, können Geldsorgen zu einem echten Stressfaktor werden. Dass Stress weder gesund noch förderlich ist um negative Verhaltensmuster abzulegen, ist sicher keine neue Nachricht. Im Gegenteil, in unserer heutigen Welt haben wir tausende und abertausende salonfähige Möglichkeiten, Stress abzubauen: Rauchen, Essen, Trinken, Shoppen, Social Media… Allen gemeinsam ist, dass sie kurzfristig Erleichterung bringen, aber nicht die Ursache des Stresses beseitigen. Unser finanzieller Teufelskreis kann zum Auslöser für weitere schädliche Verhaltensweisen werden.
Die zweite Konsequenz des Pleite sein ist, dass keine langfristige Verbesserung erreicht werden kann. An dem Sprichwort: “Mit Geld lebt es sich leichter.” ist insofern etwas dran, als dass man sich um Geld keine Sorgen machen muss aber auch, dass man mit Geld mehr Geld verdienen kann. Meine Predigt lautet: Haushalten, Sparen, Investieren. Nur mit dem Grundstein des Haushaltens kannst du ein Ausweg aus der Pleite sein finden und die Möglichkeit zum Sparen und dann später zum Investieren schaffen.
Eines ist klar: Dauerpleite sein ist kein guter Zustand. Und da du bis hierher gelesen hast, bist du bereit, etwas dagegen zu tun. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Bevor wir uns anschauen, wie du es schaffst, nicht immer knapp bei Kasse zu sein, wollen wir uns die Ursache dafür, dass das Geld immer leer ist, anschauen.
Wo geht das Geld hin?
Es gibt drei Fälle, die ich immer wieder beobachte, und die die Ursache für den permanenten Pleite sind.
Fall 1: Kein Überblick
Der häufigste Fall, den ich erlebe: Es gibt keinen Überblick über die Ausgaben. Die Einnahmen, also das Gehalt, ist ziemlich fix und ändert sich nicht viel. Da ist es einfach, den Überblick zu behalten. Bei den Ausgaben ist das anders. Im Altag zeigt sich dann so: Hier mal einen Kaffee, da mal ein tolles neues T-Shirt, den Fahrradhelm da im Angebot usw. Problematisch wird es dann in der Summe. Gerade in Verhältnissen, in denen das Geld durchaus reicht, um über die Runden zu kommen, kann sich diese dauerhafte Kaufbereitschaft einschleichen. Dass wir Geld als Tabu behandeln, bewirkt folgendes Mindset: Wenn die anderen wegschauen, brauche ich auch nicht hinzuschauen. Zumal es ja auch zusätzlichen Aufwand bedeutet die Ausgaben im Blick zu halten. Aufwand, ohne den es bisher auch immer ging. Wie diese Einstellung zum Fallstrick werden kann, wird im Abschnitt die Lösung beschrieben.
Falls 2: Budgets werden nicht eingehalten
Der zweite Fall von Dauerpleite bei bereits vorhandenem Finanzbewusstsein ist, dass selbst gesetzte Budgets überzogen werden. Während es in diesem Fall löblich ist, dass in irgendeiner Weise ein Überblick über die Ausgaben gemacht oder angenommen wurde, deutet die häufige Überschreitung des Budgets auf ein systematischen Fehler hin. Ähnlich wie bei der Ernährung ist ein radikaler Verzicht im Sinne einer Diät auf Dauer nicht durchzuhalten. Kontinuierliche Ausgabenkürzungen sind realistischer. Lass dir etwas Spielraum in deinem Budget und taste dich an dein Wunschbudget heran. Auch hier ist es wichtig, im nächsten Schritt herauszufinden, woran es liegt, dass die Budgets nicht eingehalten werden können.
Fall 3: Lebensgrundlage ist nicht gesichert
Es gibt aber auch Lebenssituationen, in denen das Geld hinten und vorne nicht reicht. Dieser Fall drei tritt zum Beispiel auf, wenn zu viele Personen von dem Gehalt finanziert werden müssen oder das Gehalt nicht für die Grundbedürfnisse Wohnen und Essen in Deutschland ausreicht. Ich möchte diese Situation nicht beschönigen und deutlich machen, dass diese Tipps nicht auf solche existenzbedrohenden Situationen übertragbar sind. Dennoch empfehle ich dringend, sich durch eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben ein klares Bild davon zu machen, wie viel Geld monatlich fehlt. Dieser Mehraufwand wird sich langfristig auszahlen, da dadurch ein konkreteres Ziel erzeugt wird, gegen welchen Maßnahmen abzugleichen sind. (Lohnt sich ein Jobwechsel wenn das eine Option ist, Können Ansprüche auf Zuschüsse gestellt werden?)
Die Lösung
Hier die unschöne Realität: Es gibt keine “Get-Quick”-Methode, die funktioniert. Die Lösung ist immer mit konsequenten Veränderungen verbunden. Die gute Nachricht ist: Es gibt einen ersten Schritt, den du bereits heute machen kannst und der dich auf deinem Weg aus der Pleite weit voranbringen wird. Und dieser lautet:
Führe ein Haushaltbuch!
moneymitmiri.com- Haushaltsbuch Führen
Wie ein Haushaltsbuch dir weiterhilft
Stell dir einen Eimer vor. Diesen Eimer füllst du jeden Monat mit deinem Einkommen. Aus diesem Eimer schöpfst du deine Fixkosten raus (Miete, Versicherung, Handyvertrag, usw.). In der Regel bleibt nach dem Ausschöpfen noch etwas übrig. Wenn du am Monatsende in den Eimer schaust, herrscht Ebbe und du weißt nicht ganz genau, wo das Geld geblieben ist. Im Laufe des Monats ist der Rest weggeflossen, denn dein Eimer hat Löcher in verschiedenen Größen und Formen. Welche Ausgaben die Löcher in deinem Eimer sind, ist sehr individuell. Je nach Lebenssituation und je nach Monat hast du ganz unterschiedliche Ausgaben. Ein Haushaltsbuch zeigt dir rational und verlässlich, was dich wirklich in den permanenten Ruin treibt.
In einem Haushaltsbuch trägst du jede Ausgabe mit einer Kategorie versehen ein. So bekommst du bereits nach einem Monat Haushaltsbuchführung einen echten, unverfälschten Überblick darüber, in welchen Kategorien deine Löcher sind. Mit diesem Wissen kannst du dein Ausgabe-Verhalten gezielt anpassen. Diese Erkenntnis dient dir als Schlüssel, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen, ohne auf volle Diät gehen zu müssen. Nach dem 80:20 Prinzip kannst du damit beginnen die größten unnötigen Ausgaben zu reduzieren und so große Erfolge erzielen. Weitere Informationen und Anregungen zum Führen eines Haushaltsbuch findest du im Blogpost über das Haushaltsbuch Führen. Dort findest du auch eine Anleitung (inklusive Vorlage) um sofort loszulegen und deinen ersten Schritt aus der Dauerpleite zu machen.
Wie es nach dem Haushaltsbuch weiter geht
Dein Haushaltsbuch ist der erste Schritt aus dem regelmäßigen Zustand des leeren Kontos am Ende des Monats. Es ist der erste Schritt auf deinem finanziellen Weg: 1. haushalten, 2. sparen, 3. investieren. Es wird dir bewusst machen, welche Verhaltensweisen du ändern musst, damit du auch in der Woche vor der Gehaltszahlung über genügend Geld verfügst. Gleichzeitig schafft es die notwendige Grundlage, um mit Schritt zwei, dem Sparen, einen Notgroschen zurücklegen, um langfristig die erdrückende Angst um Sorge des Pleite-Sein los zu werden.
Findest du dich in einer der Fälle wieder? Starte direkt mit der Haushaltsbuch Vorlage im Blogpost Haushaltsbuch Führen.
Hast du einen anderen Grund für die mysteriöse Leere auf deinem Konto am Ende des Monats vor? Dann teile deine Erfahrung mit der Community in den Kommentaren. Wahrscheinlich bist du nicht alleine damit.
Disclaimer: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation wünschen, sollten Sie den Rat von qualifizierten FinanzberaterInnen einholen.
Keine neuen Beiträge verpassen mit unserem monatlichen Newsletter!
Trage dich kostenlos ein, um am Ende des Monats eine Übersicht der neusten Blogbeiträge direkt in dein Postfach zu erhalten.
[…] du angefangen hast zu sparen. Vielleicht sparst du für deinen Notgroschen, damit du nicht mehr dauernd pleite bist. Oder aber du sparst für einen Urlaub oder eine andere große Anschaffung, die du dir […]