Der beste Zeitpunkt dein Haushaltsbuch zu starten ist JETZT. Innerhalb einer Stunde kannst du ein voll funktionstüchtiges Haushaltsbuch einrichten. Schluss mit all dem Aufschieben und dem Ausreden. Mit drei Schritten wirst du ein Haushaltsbuch haben, mit welchem du ab sofort aussagekräftige Daten sammelst. Egal ob du ein digitales, analoges oder hybrides Haushaltsbuch planst, diese Schritte eignen sich für deinen Schnellstart. Falls du dich noch nicht entschieden hast, findest du hier meine Tipps für die Entscheidung. Wenn du dich entschieden hast, bist du bereit los zu legen.
Du brauchst:
- Ein Haushaltsbuch deiner Wahl (Vorlage für digital gibt es hier, App oder Stift und Heft)
- Deine Zugangsdaten für Online-Banking oder Kontoauszüge
- Optional: weitere Zugangsdaten für Transaktionen wie zum Beispiel PayPal oder Kreditkarte
- Eine Stunde Zeit
Schritt 1: Haushaltsbuch anlegen
Nimm dein Haushaltsbuch zur Hand oder öffne es auf dem technischen Gerät deiner Wahl. Nutze die ersten 10 Minuten, um dein Haushaltsbuch für die ersten Einträge vorzubereiten. Dazu legen wir A) die Spalten deines Haushaltsbuches und B) die Kategorien deines Haushaltsbuches fest.
Ein typischer Fehler beim Starten eines Haushaltsbuch ist das ewige Perfektionieren der Kategorien oder Spalten. Mein Geheimtipp: Fang einfach an. Um es dir so einfach wie möglich zu machen, gebe ich dir hier fünf Spalten und fünf Kategorien für deinen Start vor. Mit dieser Basis und den Anpassungen in den nächsten beiden Schritten hast du eine perfekt auf dich zugeschnittene Kategoriensammlung.
Spalten
Lege als erstes die folgenden fünf Spalten in deinem Haushaltsbuch an:
- Monat
- Kategorie
- Kurze Beschreibung (Was?)
- Wert (Wie viel Geld?)
- Kommentar
Es reicht, wenn du den Monat notierst, damit du mit deinem Haushaltsbuch einen Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben hast. Wenn du deine Ausgaben genauer analysieren oder zurückverfolgen möchtest, kannst du zusätzlich zum Monat oder anstelle des Monats (je nach Tabelle) auch das ganze Datum notieren.
Mit der kurzen Beschreibung kannst du auch ein halbes Jahr später noch nachvollziehen, wofür du das Geld ausgegeben hast. Gewöhne dir an, direkt eine kurze Bemerkung zu schreiben, mit der Zeit bekommst du ein Gefühl für den Detaillierungsgrad, den du je nach Kategorie variieren kannst. Es wird dich wahrscheinlich nicht interessieren, wie viele Brötchen du beim Bäcker gekauft hast, während die Anzahl der T-Shirts in der Kategorie ‚Luxus‘ oder der Start und Endbahnhof des Zugtickets in der Kategorie ‚Reisen‘ interessant sein kann.
Lege für deinen Schnelleinstieg die folgenden fünf Kategorien in deinem Haushaltsbuch an:
- Gehalt
- Miete
- Essen
- Notwendigkeiten
- Luxus
Mit diesen Kategorien ist dein Haushaltsbuch bestens aufgestellt zum Starten. Für mehr Details zu diesen Kategorien, kannst du meine Definition hier nachlesen.
Die fünfte Spalte Kommentar werden wir heute nur anlegen und nicht benutzen. Diese Spalte ist für alle ungeplanten Kommentare vorgesehen. Sei es zum Addieren, zum Notieren einer Fremdwährung oder zum Markieren zum Nachschlagen. Die Kommentarspalte wird immer dann gebraucht, wenn man sie gerade nicht zur Hand hat und dem beugen wir hiermit vor!
Das Anlegen der Spalten und Kategorien sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. Wenn du länger hier verweilst, halte inne und frage dich, ob du dich von der Perfektion hast verführen lässt.
Schritt 2: Fixkosten eintragen
Damit du auch diesen Monat aussagekräftige Zahlen zusammenbekommst, konzentrieren wir uns in den nächsten 15 Minuten auf deine Fixkosten. Und mit ihnen starten wir das Eintragen in dein Haushaltsbuch.
Öffne dein Online-Banking oder nimm deine Kontoauszüge zur Hand, um alle deine Fixkosten für den letzten (vollen) Monat zu ermitteln. Überprüfe alle Kontobewegungen und trage alle regelmäßigen Ein- und Ausgaben in dein Haushaltsbuch ein. Zu den regelmäßigen Ein- und Ausgaben gehören zum Beispiel Miete, Gehalt, Handyvertrag sowie Abos für Spotify, Fitnessstudio, Cloud-Speicher etc.
Wenn dir eine Kategorie fehlt, füge sie hinzu (das können zum Beispiel Versicherungen, dein Hobby, Nebenkosten (Wasser, Strom, Gas) etc. sein). Nutze die Tatsache, dass du noch am Anfang deines Haushaltsbuchs stehst, um Kategorien ohne großen Aufwand hinzuzufügen, zusammenzulegen oder umzubenennen.
Beginne am Anfang des Monats und arbeite dich so durch, wie es von deinem Konto abgebucht wurde. Die meisten Fixkosten häufen sich am Anfang, in der Mitte und am Ende des Monats an, also schau dir diese besonders genau an.
Fahre nach 15 Minuten mit Schritt 3 fort.
Schritt 3: Ausgaben in diesem Monat
Nutze die nächsten 34 Minuten, um so viele Ausgaben wie möglich aufzuschreiben, die du in diesem Monat gemacht hast. Beginne mit den Ausgaben, die du schriftlich hast. Also die, die in deinen Kontoauszügen (inklusive Kreditkarte), deinem Paypal oder anderen Online-Zahlungsmöglichkeiten auftauchen. Lass dich hier von deinen Entdeckungen treiben, so wirst du nach und nach alle Stellen berücksichtigen, an denen deine Ausgaben anfallen. Sollten dir spurlose Barzahlungen einfallen, notiere diese ebenfalls. Nutze die Zeit, um deine Kategorien deinem Alltag anzupassen. Wenn du für eine Ausgabe mehrere Möglichkeiten abwägen musst, überlege, ob du diese Kategorien zusammenlegen kannst. Wenn du oft denkst „Das schreibe ich jetzt hier rein, aber eigentlich…“, dann nimm das als Ansporn eine weitere Kategorie für diese Ausgabengruppe hinzuzufügen.
Wenn du schneller als 34 Minuten bist, schau dir die Quittungen in deinem Portemonnaie an. Sind welche vom letzten Monat dabei? Wenn du nach den 34 Minuten immer noch in vollem Schwung bist: Super! Dann hat dich das Fieber gepackt. Nutze diese Motivation, um dein Haushaltsbuch noch ausführlicher als geplant zu starten. Wenn du merkst, dass dir die Puste ausgeht, nimm dir noch eine Minute Zeit für den letzten Punkt im nächsten Abschnitt, dann lehne dich zurück und genieße deine Arbeit. Jetzt hast du dein Haushaltsbuch erfolgreich gestartet.
Abschluss und Ausblick
Überlege dir in der verbleibenden Minute, wann du das nächste Mal dein Haushaltsbuch führen möchtest.
Ich empfehle dir, dein Haushaltsbuch anfangs täglich zu führen, damit du Routine im Überprüfen deiner Kontobewegungen bekommst und sich keine Ausgaben ansammeln. Du kannst auch einen oder mehrere bestimmte Wochentage festlegen, an denen du Einträge in dein Haushaltsbuch machst. Dein nächster „Termin“ mit deinem Haushaltsbuch sollte aber nicht länger als eine Woche in der Zukunft liegen, da sich sonst zu viele Ausgaben ansammeln und die mentale Hürde zu groß wird.
Wichtig ist, dass du keine Perfektion anstrebst. Heute wird höchstwahrscheinlich nicht der erste Tag des Monats für dich sein, also wird dein erster Monat nicht vollständig sein. Und das ist auch okay so! Denn so kannst du dein Haushaltsbuch ohne den Druck der Perfektion beginnen. Aber Vorsicht, das bedeutet keinesfalls, dass du diesen Monat einfach schleifen lassen kannst. Ganz im Gegenteil: Nutze diese einmalige Chance, dich mit deinem Haushaltsbuch auszuprobieren, deine Grundausstattung an Kategorien festzulegen und gegebenenfalls dein Haushaltsbuchformat noch einmal ohne große Verluste zu wechseln, wenn du merkst, dass dein bisheriges Haushaltsbuch nicht perfekt in deinen Alltag passt.
Viel Spaß und ran an die Zahlen! Für ein digitales Haushaltsbuch habe ich dir meine Google Sheets Vorlage hier zur Verfügung gestellt. Schreib mir gerne in die Kommentare, ob du es in unter einer Stunde geschafft hast dein Haushaltsbuch zu starten.
Disclaimer: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation wünschen, sollten Sie den Rat von qualifizierten Finanzberater*Innen einholen.
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