Die Sprache von Finanzexperten und Expertinnen ist oft gespickt mit Abkürzungen und Fremdwörtern. Hier lernst du die Hauptverdächtigen der ETF Kennzahlen kennen, damit auch du den vollen Durchblick behälst und die für dich passenden ETFs erkennen kannst. Die hier vorgestellten ETF Kennzahlen und Fachbegriffe werden genutzt um die Eigenschaften eines ETF zu beschreiben.

Wenn dir die Abkürzung ETF nichts sagt, dann les dich zuvor hier in das Investieren mit ETFs ein: ETFs – Das Prinzip einfach erklärt. Anschließend bist du gewappnet um hier ETFs genau unter die Lupe zu nehmen, um anschließend Factsheets zu verstehen.

Eine Übersicht über die ETF Kennzahlen:

  • TER
  • Ertragsverwendung
  • Replikation
  • Fondsgröße
  • Positionen

ETF Kennzahl: TER (Total Expense Ration)

TER (eng.l Total Expense Ratio), beschreibt die Kosten, die beim Besparen dieses ETF anfallen. Diese Kosten entstehen durch den Verwaltungsaufwand und werden direkt von den Fondanbieteren einbehalten. Bei ETFs ist eine TER um die 0,2% p.a. (p.a. = pro Jahr) üblich. Bei aktiven Fonds, die durch Menschen zusammengestellt werden, sind Werte von 1% p.a. eher gängig. ETFs schneiden bei der TER also grundsätzlich günstig ab, unterscheiden sich aber untereinander. Die Schwankungen sind meist sehr gering, TER-Werte zwischen 0,1% und 0,3% p.a. für einen ETF sind vertretbar und obwohl dieser Wert gerne sehr präsentiert wird, sollte er nicht als Hauptentscheidungskriterium betrachtet werden.

ETF Kennzahl: Ertragsverwendung

Es gibt zwei grundsätzliche Arten der Ertragsverwendung. Sie unterscheiden sich darin, wie mit den erwirtschafteten Dividenen verfahren wird.
Ausschüttende ETFs schütten die Dividenden an die Anlegerinnen aus, wobei quartalsweise oder jährliche Ausschüttungs-Frequenzen die gängigsten sind. Da viele Unternehmen in einem Fonds enthalten sind, werden die Dividenden gebündelt an die Anlegerinnen ausgezahlt.

Thesaurierende ETFs schütten die erwirtschafteten Gewinne nicht direkt an die Anlegerinnen aus, sondern reinvestieren sie. Daher werden diese ETFs auch als wiederanlegend bezeichnet. Diese Ertragsverwendung hat den Vorteil, dass das erwirtschaftete Geld, also die Dividenden, immer als Wertzuwachs im Depot landet und keine Versuchung besteht, das Geld anderweitig auszugeben.

ETF Kennzahl: Replikation

Während die vorangegannenen Kennzahlen recht intuitiv sind, ist die Replikation nicht immer intuitiv. Auch hier gibt es zwei gängige Arten.
Physische ETFs: Hier kaufen die Fondmanagerinnen die Aktien genau so, wie sie im Index enthalten sind. Die Wertpapiere wechseln die Besitzerin, der ETF kann auch als physischer Topf mit Aktien verstanden werden. Eine Variante ist das sogenannte Resampling, bei dem eine optimierte Auswahl der Aktien, meist der entscheidende und größte Anteil, physisch gekauft wird. Die verbleibenden Aktien werden nach dem nachfolgenden synthetischen Prinzip erworben.

Bei synthetischen ETFs werden die Wertpapiere nicht eins zu eins gekauft. Hier wird zwischen den Fondmanagerinnen und einer Bank ein Tauschgeschäft vereinbart, weshalb dies auch als swap-based ETF bezeichnet. Dabei wird der Wert der gekauften Aktien von der Bank zugesprochen, die Wertpapiere selbst werden von den Fondbetreibenden nicht gekauft. Hauptmotiv ist die Einsparung der sonst anfallenden Transaktionsgebühren. Dieser Handel ist eine komplexere Angelegenheit, weshalb sich synthetische ETFs im Vergleich zu phyischen ETFs in puncto Vertrauen oft nicht so punkten können. Dabei ist keine der beiden Replikationsarten per se besser als die andere.

ETF Kennzahl: Fondsgröße

Die Fondsgröße, auch Fondsvolumen genannt, gibt an, wie viel Geld Anlegerinnen bereits in diesen Topf eingezahlt haben. Häufig wird die Fondsgröße in Millionen US-Dollar oder Euro angegeben. Werte von 10.000+ Millionen USD sind bei den weltweit bekannten ETFs üblich.

Je größer die Fondsgröße, desto etablierter ist der ETF und desto unwahrscheinlicher ist es, dass der ETF vom Markt genommen wird. Als Richtwert wird in der Szene 100+ Millionen USD angeführt, dabei ist das Alter des Fonds natürlich mit zu berücksichtigen.

ETF Kennzahl: Positionen

  • Mit Positionen wird die Anzahl an Wertpapiere enthalten in dem Fonds angegeben. Vereinfacht gesagt drückt die Position aus, wie breit ein ETF gefächert ist. Da Diversifikation eines der Hauptziele beim Investieren ist, ist eine höhere Position wünschenswert.

Mit diesen ETF Kennzahlen kannst du nun mitreden und verstehen worum es bei der Auswahl von ETFs geht. Natürlich gibt es noch etliche weitere Fachbegriffe, die in einem ETF Factsheet vorkommen. Schreibe gerne ein Kommentar, wenn dir hier ein Begriff fehlt, damit wir ihn in die nächste Runde der Kennzahlen Erklärung aufnehmen können.

Disclaimer: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation wünschen, sollten Sie den Rat von qualifizierten FinanzberaterInnen einholen.

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