Der Begriff ETF taucht derzeit in allen Blogs, Zeitschriften, Podcasts, Büchern etc. zum Thema Finanzen auf. ETFs werden oft als ideale Anlagestrategie angepriesen, vor allem für Privatpersonen. Denn für ETFs benötigt man nur ein geringes Startkapital und kann bereits mit wenig Börsenerfahrung loslegen. Doch was verbirgt sich hinter der Abkürzung ETF? Und ist es wirklich so einfach, mit ETF zu investieren?
Um ETFs zu verstehen müssen wir drei Prinzipe verstanden haben: Aktie, Aktienindex und Fond.
Aktie erklärt
Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen. Diese Aktien werden an der Börse gehandelt. Der Preis einer Aktie ändert sich ständig nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Jedes Unternehmen hat eine selbst festgelegte Anzahl von Aktien auf dem Markt, das Angebot ist also konstant. Ist ein Unternehmen gerade sehr beliebt, wollen viele Menschen eine Aktie des Unternehmens besitzen, die Nachfrage steigt. Weil die Nachfrage zunimmt, aber das Angebot unveränderlich ist, steigt entsprechend der Preis, also Wert der Aktien dieses Unternehmens.
Aktienindex erklärt
Das Verhalten von Unternehmensaktien ist nicht vorhersehbar. Viele haben vergeblich versucht, verlässliche Muster und Prognosen über die Börse zu finden. Um nicht alles auf eine Karte, also ein Unternehmen zu setzen, setzt man stattdessen auf einen Index. Einen Index kann man sich als Liste der aktuellen Top Unternehmen vorstellen, ähnlich wie bei den Musikcharts. So wie es in der Musikbranche etliche Top Charts gibt (Deutschland, USA, weltweit, Schlager, Rock, etc.), gibt es auch sehr viele verschiedene Aktienindizes. Der DAX (Deutscher Aktienindex) zum Beispiel listet die 40 größten und liquidesten Unternehmen Deutschlands auf. Solche Auflistungen gibt es für jedes Land, jeden Kontinent, der Industrieländer, der Schwellenländer, verschiedener Industriezweige wie Metallindustrie, Kakaobauern, uvm. Dabei kann ein Index jede erdenkliche Kriterium abbilden und natürlich auch Kombinationen davon.
Fond erklärt
Nachdem wir nun Aktien und Aktienindizes verstanden haben, können wir auch Fonds verstehen. Ein Fond ist ein zusammengestellter Topf, sozusagen eine Kaufempfehlung von Aktien. Bei ETFs handelt es sich um Fonds, die Aktien aller in einem Index vertretenen Unternehmen enthalten. Der Anteil der Aktien eines Unternehmens wird durch seine Position im Index bestimmt. Das heißt, es sind mehr Aktien des Unternehmens an erster Stelle enthalten als des Unternehmens an dritter oder dreißigster Stelle. Da ein solcher Fonds stark vom zugrunde liegenden Index abhängt, spricht man auch von einem Fonds, der den Index XYZ „abbildet“. Die Zusammensetzung des Topfes ändert sich immer dann, wenn sich der abgebildete Index verändert. Fällt ein Unternehmen aus dem Index raus, weil dessen Aktien an Wert verlieren, wird das Unternehmen aus dem Topf genommen. Stattdessen wir das nachrückende Unternehmen aufgenommen. Da dieser Prozess selbsttätig abläuft und niemand die Kaufentscheidungen beeinflusst, spricht man von passiven Fonds.
Und alles zusammen ergibt die ETFs
Um nun den Kreis zu ETFs zu schließen: ETFs sind der automatisierte Kauf von Anteilen eines Fonds. Es wird automatisiert ein Teil des Topfes von Anteilen der Unternehmen gekauft. Dabei wird der Topf nach dem Index zusammengestellt und auch regelmäßig angepasst, denn durch die ständige Veränderung der Börsenwerte der Unternehmen ändern sich auch die Top Charts, also die Unternehmen im Index.
Als Privatanlegerin hast du also nur einmal den Aufwand beim Raussuchen des gewünschten Index und passendem ETF und musst nicht ständig die Entwicklungen an der Börse im Auge behalten. Wenn du deinen ETF gefunden hast, kannst du diesen über Jahre mit einem Sparplan besparen.
Einige fachchinesischen Abkürzungen und kryptischen Beschreibungen findest du in unserem Blogartikel ETF Kennzahlen verständlich beschrieben. Wie immer von Frauen für Frauen erklärt. Wenn du Interesse hast, mehr über diese Anlagestrategie zu erfahren, trage dich in unseren E-Mail-Verteiler ein, um diese Posts nicht zu verpassen.
Disclaimer: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation wünschen, sollten Sie den Rat von qualifizierten FinanzberaterInnen einholen.
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